04.03.2013

Vegan-Basics: Schokolade



Wirklich oft hör ich als Reaktion auf das Thema vegane Ernährung "Ooaah nee! Ohne Schokolade könnte ich ja nie!"
Schön, da sind wir ja schon zu zweit
Ich bin ein ziemlicher Schokoholic, aber es ist zum Glück kein Problem, die Gier auf veganem Wege zu befriedigen.
Schließlich kommt Schokolade aus der Kakaobohne - bzw. Kakaopulver, Kakaobutter und Kakaomasse -  und die ist glücklicherweise eindeutig kein Tier.
Schokolade, bzw. Kakao haben anscheinend nachweislich auch potentiell ein paar positive Effekte auf die Gesundheit, sagt Wikipedia.

Ich versuche dieses hochrelevante und komplexe Thema mal auseinanderzunehmen.
Zunächst die käuflichen Varianten und anschließend noch kurz was zum Selbermachen.
  • Zartbitter
    Bitterschokolade hat einen besonders hohen Kakaoanteil und ist in vielen Fällen auch in konventioneller Form vegan. Zutatencheck ist trotzdem angesagt, denn häufig wird aus irgendeinem Grund trotzdem Milchzucker oder irgendwas in der Art beigemengt.
    Aber z.B. Ritter Sport Marzipan und Blockschokolade sind neben diverser 'Herrenschokolade'-Marken vegan.
    Ich bin allerdings nur begrenzt eine Bitter-Freundin.
    Allerdings gibt es die immerhin auch in zuckerfrei - die verwende ich gerne zum Backen.
  • *Milchschokolade
    Es gibt mittlerweile diverse vegane helle Schokolade, der statt der üblichen Kuhmilch Reis- oder Sojamilch zugesetzt ist und somit weniger herb als Edelbitterschokolade, es gibt sie auch mit Füllung oder allerlei exotischen Zusätzen (Chili, Obst und anderes komisches Zeug hat meiner persönlichen Meinung in Schokolade aber nichts zu suchen).
    Die ist mir allerdings bisher nur in Online-Shops (z.B. bei Veganic.de) oder bestenfalls im Bioladen über den Weg gelaufen und hat entsprechend ihren Preis.
  • Weiße Schokolade
    Auch die gibts in vegan! Ich schwöre auf die White Delight von Sweet Wiliam oder die Weiße Schakalode Buttons von Vantastic Foods.
    Kommt auch immer ganz gut als Deko geraspelt auf Eis und Cremespeisen.
    Nur dringend abraten kann ich btw von der BonVita. Ich mags ja süß, aber.... ne?
  • Nougat
    Noooougat - meiner bescheidenen Meinung nach die Königsklasse der Schokolade!
    Bei Penny und einigen anderen Supermarkt- oder Discountketten kann man Glück haben, in der Backabteilung auf Ruf- oder Puda-Nougat zu stoßen. Es steht zwar in der Backabteilung, aber es mehr als angemessen, das einfach so pur und in großzügigen Mengen zu essen, wenn Ihr mich fragt.
    Gerade hab ich auch ein halbes Kilo helles Nougat via ebay erstanden, das ist ebenfalls eine Option, und in manchen Bio- und Feinkostläden kann man auch Scheibenweise Schichtnougat erstehen (oder den ganzen Laib!! ).
    Wer es dunkel und eher tafelförmig mag, für den hat Vivani was im Sortiment.
  • Schokoaufstrich
    Bei meinen Öko-Eltern gab es natürlich kein Nutella für uns, daher hab ich bei jeder Gelegenheit wenn ich woanders zu Besuch war, mir das am liebsten löffelweise aus dem Glas zugeführt. Bis ich dann mein eigenes Essens-Budget hatte, war ich 'leider' schon lange vegan.^^
    Aber kein Grund zu verzagen! Das was m.M. Nutella am nächsten kommt, ist Chocoreale Hazelnut. So nooougatig!*-* Duo ist auch gut, nicht so sehr mag ich die Dark und Choco. Haselnusspraliné soll hammer sein, war mir aber zu teuer bisher. Chocoreale gibts in Bioladen und Reformhaus, ich hab sie aber auch schon im Supermarkt gesehen.
    Wermutstropfen: Palmöl.
    Wer mehr aufs Budget gucken muss oder will: Bei Penny gibt es die Dunkle Creme mit Kakaostückchen von Cremino, die ist ebenfalls lecker.
  • Schokoriegel, -Kekse & Pralinen
    GoMaxGo
    ist für immer in meinem Herzen - dafür dass sie orgastischgute vegane Äquivalente zu Snickers, Mars, Butterfinger und noch einiges mehr produzieren. Mein Spitzenreiter ist Jokerz (Snickers-Style).
    Die BonVita Bonbarr Nougat ess ich auch öfter, die sollte allerdings aus dem Warmem kommen, damit sie ein bisschen weich ist.
    Mittlerweile hat es ja auch Vivanis White Nougat Crisp in die Regale der Bioläden und Reformhäuser geschafft. Der ist gefährlich. Ebenfalls allgemein großer Beliebtheit erfreut sich die Vego Whole Hazelnut Chocolate Bar - das Ding ist ein Monster.
    Bei gekauften Schoko-Cookies sind die von enerBIO (Rossmann) lecker und die Bio Fourré Choc aus dem Bioladen auch, aber *räusper* da eine (nicht sehr große Packung) bereits meinen Energietagesbedarf ca. zur Hälfte deckt, umfahre ich die lieber großräumig.
    Bei Pralinen steh ich auf die mit Haselnuss von Booja-Booja, mit Himbeere ist auch nicht verkehrt (sind auch für Rawfood-Volk geeignet).
  • Schokopudding & Kakao
    Alpro
    is the way to go, das findet sich ja mittlerweile auch in jedem Dorfsupermarkt. Der Dunkle-Schokolade-Pudding befindet sich grundsätzlich in größeren Mengen in meinem Vorratsschrank oder meiner Arbeits-Essenstasche, ich liebe ihn, pur oder mit Sprühsahne oder Cuisine oder gesüßter Kokosmilch. Den helleren Schokopudding mag ich nicht, der von anderen Herstellern, z.B. enerBIO (Rossmann), hat mich auch nicht überzeugen können.
    Eine Tüte Alpro-Kakao hat bei mir schon so manch eine Mahlzeit ersetzt, besonders auf der Arbeit^^ Liegt mir allerdings ziemlich schwer im Magen, besonders wenn ich noch was anderes gegessen hab, ziemlich übel, daher hab ich mich erstmal ein bisschen auf Entzug gesetzt.
    Alle andere veganen Schokodrinks sind mir einfach zu plörrig - in dem Alpro bleibt sozusagen der Löffel stehen!
    Kabapulver sind größtenteils vegan, da kann man auch gleich eins mit Vitamin B12 nehmen.
  • Schokoladeneis & -Sirup
    Ich und alle VeganerInnen dieserorts weinen dem Swedish Glace nach, das einfach einen ungeschlagenen Geschmack hat und hier tragischerweise aus dem Sortiment gneommen wurde.
    Ein kleiner Trost ist das Lupinesse Choco Flakes (gibts auch oft im Supermarkt, z.B. Edeka), das wie der Name schon sagt nicht nur Schokogeschmack hat, sondern auch noch Schokostückchen. Ich empfehle, es antauen zu lassen, da ich Softeis lieber mag.
    Manchmal gibts auch in Bioladen und Reformhaus veganes Eis.
    Wenn einem das noch nicht genug ist: Der Schokosirup von Nesquik ist gemäß Zutatenliste vegan, der von Mytopp auch, wenn ich mich recht entsinne.
  • Kakaobohnen
    Wie ich mir hab sagen lassen, ist unter Rohkost-VeganerInnen die pure Kakaobohnen der Hit. Das hab ich aber noch nicht selber nachprüfen können^^

D.I.Y.

Da die Grundstoffe aller Schokoladigkeit pflanzlich sind, kann man auch bestens selber ans Werk gehen und sich in Eigenproduktion versuchen.
Ich habe mir gerade die erste Ladung Kakaomasse und Kakaobutter übers Internet geordert, da ich mich demnächst mal in der Herstellung eigener - zuckerfreien oder -reduzierten - Schokolade versuchen will.
Pralinen hab ich in verschiedener Form schon erfolgreich hinbekommen, ebenso Schokoladeneis (ohne Eismaschine) und mehr oder weniger auch Schoko-Nougat-Aufstrich. Klassiker sind auch immer diverse Mousse..s, Cremes, Kuchen, Torten, Kekse, Muffins und Brownies.
Neben der oben erwähnten Blockschokolade und Backnougat sind auch Zartbitter-Schokoraspeln (z.B. RUF), -Plättchen (Lilliput) sowie dunkle Kuvertüre vegan, Kakaopulver natürlich auch (nicht zu verwechseln mit o.g. Kabapulver, das besteht in erster Linie aus Zucker), man hat also auch ohne Internetversand und Bioladen eine gute Auswahl.

Ok. Jetzt muss ich glaub ich mal eben in die Küche.

Derweil könnt Ihr ja in der Kommentarspalte posten, wenns noch Sachen gibt, die hier hätten Erwähnung finden sollen.


12 Kommentare:

  1. so verführerisch es auch klingt, schokoade ist das größte laster, was ich mir durch die ernährungsumstellung erspare. der beste schokoladenersatz sind nüsschen!

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  2. Ach ein bisschen Schokolade kann man sich immer gönnen. Was bringt die beste Diät wenn man sie nicht durchhält. Abwechslung muss sein!

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  3. Braunen Zucker karamellisieren, mit Saft (z.B. Zitrone)/Wasser ablöschen, 99 % Kakao-Schokolade dazu, sofort nach schmelzen runternehmen. Da Öl rauskommt z.B. mit zerstampfter Banane mischen, das bindet das Öl und gibt eine schöne Konsistenz. Statt banane z.B. auch zerstampfte Kichererbsen.
    SUPER LECKER haha! =D

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  4. Nicht geht über Zartbitterschokolade. Ich habe damals 2 Wochen gebraucht bis ich mich daran gewöhnt habe, danach hat jede andere Schokolade wie Würfelzucker geschmeckt und die Vorstellung auf Würfelzucker rumzukauen finde ich schon sehr widerlich. Es gibt übrigens auch Zartbitter aufstrich ;)

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    1. Ich bevorzuge doch helles Nougat und weiße Schokolade^^
      Aber einen dunklen Schokoaufstrich, den ich auch sehr gerne mag und den sogar im Supermart gibt, ist der "Symphony No.2" von Brinkers: http://vegancheck.blogspot.de/2013/09/brinkers-dark-chocolate-symphony-no2.html :)

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  5. Was ist denn eigentlich mit handelsüblicher Kovertüre zum Backen? Hab schon gehört die soll es wohl selten vegan geben. LG Sunny

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    1. Bei Zartbitter kann man gut Glück haben und es ist vegan (wie Blockschokolade aus der Backabteilung üblicherweise auch). Speziell bei Kuvertüre kann ich mir allerdings vorstellen, dass Butterreinfett zugesetzt ist, da das glaub ich für besonderen Glanz sorgt. Aber das steht dann auf der Zutatenliste.

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  6. sehr toll geschrieben! ;-) musste wirklich oft schmunzeln.... ich kenn das, wovon du schreibst! und finde es SPITZE, dass ich nun endlich weiß, wohin ich muss, um schokoladigkeit zu finden ;-)

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  7. Vielen Dank ihr habt mir sehr geholfen, meine kleine Enkeltochter verträgt keine tierische ( Milch) echt. daher ist es sehr schwer mit backen und alles, aber dank euch habe ich viele weitere Möglichkeiten

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