Posts mit dem Label misc werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label misc werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

24.03.2015

Ich im Interview auf Green Boooh - Veganer Sportsgeist

Mein junger alter Homeboy Dennis von Green Boooh hat ein ausführliches Video-Interview mit mir geführt.

 Wir unterhalten uns über meine vegetarischen und veganen Anfänge und die gesellschaftliche Entwicklung, warum man vegan werden sollte (und warum nicht), die Liebe zu Tieren, die Großartigkeit von Sport, gutes Essen, vegane Sporternährung und natürlich mein Buch Kick it vegan!.
Das Ganze wird eingeleitet durch ein kurzes kleines Action-Intro. 


Wem das Video zu lang ist: Hier gibt es eine gekürzte Version, die mehr auf Kick it vegan! abzielt.

05.02.2013

RunVegan-Spreadshirt-Shop: vegan.with.attitude

vegan.with.attitude - Spreadshirt-ShopEine kleine Werbeeinblendung in eigener Sache:
Seit heute im Morgengrauen gibt es ein bisschen Vegan-Merch aus meiner Feder (bzw. Stylus) und zwar in Form eines Spreadshirt-Shops: vegan.with.attitude

Weil ich gerne Vegan-Klamotten und -Schnickschnack trage, aber da nur wenige Motive finde, die mich ansprechen, hab ich jetzt selber Hand angelegt.
Bis jetzt finden sich ca. 50 Produkte im Shop, das werden aber noch viel mehr. Es gibt T-Shirts, Hoodies, Trainingsjacken, Muskelshirts, Schürzen, Taschen und Buttons, speziell auf sportkompatible Stücke hab ich besonderes Augenmerk gelegt. Teilweise gibt es die Shirts auch in Bio-Qualität.

23477426-109293301Wenn Ihr irgendwelche speziellen Motiv- oder Produktwünsche habt, schreibt mir einfach kurz! Wenn die technischen Bedingungen und meine Zeit es erlauben, komm ich dem gerne nach.
Ebenso wäre das nett, für den Fall, dass Ihr irgendwo einen Fehler oder Bug aufspürt.

So, und jetzt werde ich mich erstmal selber einkleiden - shoppen, yay!

30.01.2013

Verlosung: MeineÖle.de


Aufgepasst! Ihr könnt jetzt 1 Flasche Qualitäts-Speiseöl gewinnen,
bereitgestellt von meineöle.de - bio, ohne Zusatzstoffe, kaltgepresst.
Wer näheres über das Unternehmen erfahren will, findet hier eine kleine PDF-Broschüre.

Für die Teilnahme guckt ihr Euch einfach eines der Öle aus dem
Sortiment aus, schreibt es hier in den Kommentarbereich und ich lose
dann einen Gewinner oder eine Gewinnerin aus.
Für die Verlosung stehen alle Öle bis 10€ mit einem Volumen von 250ml
zur Auswahl.

Teilnahmeschluss ist Donnerstag, der 07. Februar, 22.00 Uhr (MEZ).
Der Gewinn kann nur innerhalb von Deutschland verschickt werden.

Rechtsweg und sowas ist ausgeschlossen, kennt Ihr ja. Ein Comment pro Person ist zulässig bzw. anständig.
Damit Ihr im Gewinnfall kotaktiert werden könnt, müsst Ihr entweder mit Eurem Google/Blog-Profil oder Eurer Website-URL kommentieren. Wenn ihr sowas nicht habt, tragt bitte bei Name/URL Eure Email-Addresse ein, und zwar aus technischen Gründen so: http://ichATgmx.de (sorry, ein unkomplizierterer Weg ist mir nicht bekannt^^)


http://meineoele.de
http://facebook.com/meineoele

UPDATE:
Gewonnen hat Jil Meier! Und zwar eine Flasche Olivenöl. Glückwunsch! 
LibreOffice' =ZUFALLSBEREICH(1;16) war Dir hold.
(Ich hoffe, die Benachrichtungs-Mail landet nicht im Spam-Ordner, wegen dem Betreff...  )

UPDATE2:
Mittlerweile hatte ich auch Zeit, mein Öl von meineöle.de auszuprobieren. Meine Wahl ist auf Hanföl gefallen.
HanfölZum einen, weil ich noch nie das Vergnügen mit Hanföl hatte, zum anderen, weil Hanfsamen neben Walnüssen und Leinsamen - und entsprechend auch deren Öle, sofern kaltgepresst und dunkel gelagert - den besten Omega3-Fettsäure-Gehalt haben, auf den VeganerInnen ein besonderes Augenmerk haben sollten. Infos dazu gibt es z.B. in diesen beiden Threads.
Ich hab mir deshalb aus dem edlen Tropfen einen Omega3-Overload-Salat gebastelt, frei nach dem Black-is-Beautiful-Rezept aus dem Ox#5-Kochbuch: Eisbergsalat mit Beluga-Linsen und Walnüssen mit einem Dressing basierend auf Leinöl, Hanföl, Agavensirup und Zitronensaft. Perfekt.

06.01.2013

HowTo Run Vegan - Das Ultimative Tutorial

Vegan in 11 Schritten

11 Schritte - Vegan-Tutorial
  1. Die Entscheidung treffen
  2. Speiseplancheck
  3. Strategie & Möglichkeiten
  4. Vernetz Dich
  5. Argument- und Motivcheck 
  6. Einkaufen 
  7. Lern kochen 
  8. Konsequenz-Panik - Ruhe bewahren
  9. Volllabern & vollgelabert werden
  10. Gesundheitscheck
  11. Supplemente
     
  1. Die Entscheidung treffen
    Aus eigener Erfahrung und den Berichten anderer VeganerInnen nach gibt es im Wesentlichen drei verschiedene Arten, auf die die Entscheidung fällt:
    • Kopfentscheidung
      Man hat sich darüber informiert, was nötig ist, um Fleisch, Eier und Milchprodukte auf dem Teller zu haben, was den Tieren dafür angetan wird, evtl. was für ökologische (und vielleicht gesundheitliche) Folgen es hat, stellt fest, dass das nicht mit den eigenen ethischen Werten und Grundsätzen zu vereinbaren ist und entscheidet, kein Teil dieser Maschinerie mehr sein zu wollen.
    • Dämmernde Erkenntnis/Gefühlsprozess
      Man setzt sich mit der Thematik auseinander, Zusammenhänge erschließen sich, man hat den Schritt gewagt, kritisch die eigenen Gewohnheiten, Annahmen und Überzeugungen zu reflektieren und nach und nach hat man immer weniger Appetit auf das Frühstücksei oder die einstmals so geliebte Käsekruste auf der Gemüselasagne - nicht nur, weil man weiß, was der Preis dafür ist, sondern weil es sich falsch anfühlt
    • 'Traumatisierendes' Erlebnis
      Man sieht eine Doku über Nutztierhaltung und Schlachtung wie Earthlings oder Meet your Meat oder hat ein konkretes Erlebnis, das auf einmal den Zusammenhang zwischen "Tier" und "Steak auf meinem Teller" herstellt, Grauen, Ekel und Scham brechen über einen herein und man will mit sofortiger Wirkung nicht mehr weiter die Mitschuld daran tragen

  2. Speiseplancheck
    Als ersten Schritt solltest Du Du deine bisherigen Ernährungsgewohnheiten genauer unter die Lupe nehmen und analysieren, was an unveganen Sachen - offensichtliche wie versteckte - sich da findet.
    Es reicht natürlich in aller Regel nicht, einfach alles Tierische wegzulassen und sich fortan von dem, was übrigbleibt zu ernähren.
    Ein wichtiger Punkt ist, sich um alternative Proteinquellen zu kümmern, wenn Fleisch, Eier und Milchprodukte nicht mehr für die Versorgung zuständig sind. Diesen Punkt vernachlässigen viele NeueinsteigerInnen und die Folge davon ist oft das Gefühl, nicht richtig satt zu werden, Heißhunger-Attacken auf nichtveganes Zeug (da der Körper nach Protein verlangt und daran gewöhnt ist, das auf tierischem Wege zu bekommen) und ggf. Muskelabbau. Mangelnde Proteinversorgung ist vermutlich auch einer der Hauptschuldigen, wenn Neu-VeganerInnen nach der Umstellung zunehmen - wenn besagter Dauer-Appetit oder -Hunger nämlich mit einer erhöhten Zufuhr an Kohlenhydraten kompensiert wird. Die machen weniger satt und werden anders verstoffwechselt als Eiweiß.
    Pflanzliche Quellen für Eiweiß sind z.B. Seitan- und Soja-Produkte, Nüsse, Ölsaat, Haferflocken und Hülsenfrüchte. Dabei ist im Blick zu behalten, dass einige dieser Nahrungsmittel insgesamt eine hohe Energiedichte aufweisen (aka KCAL), für wen das ein Problem ist, kann als Ergänzung Proteinshake-Pulver erwägen.
    Darüber hinaus ist ein vielseitiger Speiseplan grundsätzlich von Vorteil, damit möglichst alles an Makronährstoffen (Protein, Kohlenhydrate, Fett) und Mikronährstoffen (Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente) abgedeckt ist.

  3. Strategie & Möglichkeiten
    Es gibt zwei Herangehensweisen, welche die richtige für Dich ist, ist typbedingt - es gibt in dem Fall kein Richtig oder Falsch, beide haben ihre Vorzüge.
    • Die Schlusspunktmethode
      Hier ist es ja ziemlich klar, wie es läuft - mit sofortiger Wirkung verbannst Du alles unvegane aus Kühlschrank & Co. und das wars.
      Das ist für gewöhnlich der Weg, wenn man bei den unter 1. aufgeführten Gruppen zu der dritten gehört.
      Bei dieser Herangehensweise ist es von besonderer Wichtigkeit, auf eine gute, vielseitige Ernährung zu achten, da dem Organismus keine Zeit gelassen wird, sich umzustellen. Du musst keinen Master in Ernährungswissenschaften machen, aber es ist sinnvoll, einen groben Überblick darüber zu haben, was wo drin ist. Die Googlebildsuche liefert Dir da im Handumdrehen hübschibunte Info-Charts, so z.B. diese hier.
    • Schrittweise Umstellung
      Nimm Deinen in Punkt 2 eruierten Speiseplan, guck, was an unveganen Posten darauf für Dich leicht verzichtbar ist und streich es von der Karte. Dann guckst Du, welche der verbliebenen unveganen Nahrungsmittel Du nach und nach durch vegane Alternativen ersetzen kannst (ich mochte z.B. Sojamilch am Anfang überhaupt nicht und hab zur Gewöhnung erstmal 50:50-Mische mit Kuhmilch gemacht und die dann nach und nach reduziert). Es gibt mittlerweile ja superviele Ersatzprodukte, von veganem Kaviar bis veganem Truthahn - klammer Dich aber nicht zu sehr daran, in vielen Fällen haben diese Produkte mit dem Original wirklich gar nichts zu tun, geschmacklich. Sei statt dessen offen für neue Geschmäcker.
      Bei dem, was am Ende noch an Tierprodukten überbleibt, an dem Du hängst: In vielen Fällen ändern sich Geschmack und Bewusstsein mit der Zeit von selber, so dass das Verlangen danach irgendwann von selber nachlässt (in meiner o.g. Milch-Entwöhnungsphase war ich dann irgendwann ganz auf Sojamilch umgestiegen, als keine im Haus war, ich aber unbedingt Müsli wollte, hab ich ausnahmsweise nochmal Kuhmilch verwendet - und auf einmal schmeckte mir die geradezu eklig süß und fett und dickflüssig. Schon witzig, ich war vorher immer der totale Milch-Fan gewesen). Ansonsten: siehe Punkt 7.

  4. Vernetz Dich
    Wenn Du nicht grade das Glück hast, in einer Großstadt zu wohnen, stehen die Chancen gut, dass Du der einzige Schwule* Veganer im Dorf bist, was auf Dauer schon aufs Gemüt schlagen kann. Aber Internet sei Dank hat man ja jetzt die Möglichkeit, sich zumindest auf virtueller Ebene miteinander auszutauschen, z.B. in unserem kuscheligen Vegan-Forum.de! Gerade als Neuling kann man in solchen Communities die Starthilfe, den Rückhalt und den Überblick bekommen, die man braucht und weniger gottverlassen und unverstanden fühlt man sich dann auch.
    Evtl. findest Du beim Veggie-Buddy-Projekt vom VEBU oder in der Vegan-Buddy-Datenbank des V-Hefts auch jemanden in Deiner Nähe oder gar einen veganen Stammtisch oder eine VEBU-Regionalgruppe.

  5.  Argument- und Motivcheck
    Als VeganerIn findet man sich nicht selten in einer defensiven Position wieder, in der man sich bzgl. seiner Motive, Sinnhaftigkeit und etwaiger gesundheitlicher Konsequenzen rechtfertigen und verteidigen muss. Was ziemlich ätzend ist. Das verleitet aber leider etliche vegane Menschen oder Organisationen dazu, alles was zur Untermauerung des gewählten Lebensstil herhalten könnte, unkritisch ohne zu hinterfragen als Tatsache anzunehmen und zu verbreiten. Das ist eine heikle Angelegenheit, weil vieles davon fragwürdig oder schlicht Humbug ist - und der Veganismus dadurch einen unseriösen Anstrich erhält, zusätzlich steht man noch blöd da, wenn man in einer Diskussion entsprechend sachlich und korrekt demontiert wird.
    Besonders populär sind da die Behauptungen, dass der Mensch von Natur aus reiner Pflanzenfresser sei und Veganismus somit die natürlichste Lebensweise, dass man durch eine vegane Ernährung automatisch abnähme und eine tolle Haut bekäme, sexy, dynamisch und schön würde und dass Veganismus die gesündest mögliche aller Ernährungsformen wäre.
    Dass ich von derlei Aussagen wenig bis gar nichts halte, habe ich vor längerem hier schonmal erläutert.
    Ich handhabe es im Wesentlichen so, dass ich Informationen und Thesen von 'veganen Organen' wie PeTA oder Die Vegane Gesellschaft Deutschland ignoriere, ich weiß ja, dass die eine Agenda haben und deswegen nicht neutral berichten. Genausowenig wie ich mich in Gesundheits- und Ernährungsfragen an die Fleischerinnung wenden würde. Wenn ich hingegen etwas positives Veganbezogenes in einer neutralen oder tendenziell vegan-kritischen Quelle lese (was ja mehr oder weniger auf die Mainstreammedien im Allgemeinen zutrifft), hat das für mich sehr viel mehr Bedeutung.
    Man sollte sich übrigens auch nicht von einer vermeintlich wissenschaftlichen Aufmachung beeindrucken lassen - bei der in Veganerkreisen vielzitierten China Study ist z.B. auch nicht alles Gold was glänzt.
    So oder so gilt (natürlich nicht nur bei veganbezogenen Themen): Quellen checken (Motive? Agendas?), Belege prüfen (sind überhaupt welche vorhanden?), Verstand einschalten (macht es Sinn?), die Gegenseite anhören (natürlich ebenfalls kritisch), recherchieren und sich mit schlauen Leuten darüber austauschen. Auch, bzw. besonders, wenn einem die fragliche These eigentlich gut in den Kram passen würde!
    Warum auf Krampf alle möglichen fadenscheinigen Rechtfertigungen für Veganismus an den Haaren herbeizerren? Relevant ist doch einfach: Man bezieht aktiv Position gegen die Ausbeutung und Ermordung von Tieren, die unleugbar ein nicht in Worte zu fassendes Maß an Tortur, Qual und Leid mit sich zieht. Zugleich ist es (normalerweise) möglich, dies zu tun, ohne selber die eigene Gesundheit zu gefährden, die eigene Leistungsfähigket in Mitleidenschaft zu ziehen oder sich Genuss zu verwehren. Also - warum braucht es da noch mehr Gründe??

  6. Einkaufen
    Du wirst Deine Dir zur Verfügung stehenden Einkaufsstätten ganz neu entdecken müssen und erstmal viiiiel Zeit mit Etiketten-Lesen verbringen.
    Idealerweise hast Du einen Vegan-Buddy, der Dich an die Hand nimmt (siehe Punkt 4), aber auch wenn das nicht der Fall ist, musst Du nicht bei 0 anfangen - das Internet bietet einiges an veganen Einkaufsführern, z.B. von PeTA2.de, der Barcode-Scanner fürs Handy von Rezeptefuchs.de und auch auf diesem meinen Blog werden ein paar Supermärkte und Discounter abgearbeitet (die muss ich bei Gelegenheit nochmal aktualiseren^^).
    Keine Sorge, wenn Du erstmal einen Überblick hast, ist das Einkaufen kein großer Akt mehr. Und umso größer ist die Freude jedesmal, wenn man was neues unerwartet Veganes gefunden hat.  
    Eine weitere Option sind vegane Online-Shops, besonders, wenn man etwas dörflicher wohnt und nur eingeschränkte Einkaufsmöglichkeiten hat. Dort muss man sich auch keine Sorgen machen ob vegan oder nicht, da die meistens aber auf Tierprodukt-Imitate bzw. -alternativen spezialisiert sind (Fake-Käse, -Fisch, -Fleisch usw.), ist das schon eine kostspieligere Angelegenheit und somit nicht unedingt für jedeN was.
    Wer mehr aufs Geld achten muss oder will, sollte sein Hauptaugenmerk auf saisonal-regionales Obst und Gemüse richten.

  7. Lern kochen
    ...falls Du es nicht schon kannst. Viele VeganerInnen berichten, dass sie erst durch ihren Ernährungsumstieg den Weg an die Kochtöpfe gefunden haben und das ist doch gleich doppelt großartig! Kochen zu können ist einfach WIN, man spart Geld, kann sich die leckersten Sachen kreieren, ist selbständig und seinen Wert auf dem Heiratsmarkt erhöht man auch.
    Kochen ist kein Hexenwerk, das kann jedeR, der oder die ein Paar funktionierender Hände hat und in der Lage ist, ein Rezept zu lesen.
    Es gibt Kochbücher, die sich besonders für Küchen-N00bs eigenen (z.B. das Ox-Kochbuch) und ansonsten gibt es wie für alle Lebenslagen Google und Video-Tutorials.
    Wenn Du schon kochen kannst: umso besser, dann musst Du nur noch lernen, wie man die verschiedenen unveganen Komponenten kompensiert oder ersetzt.

  8. Konsequenz-Panik - Ruhe bewahren
    Wenn Du vegan wirst, ist es unausweichlich, dass entweder Nicht-VeganerInnen Dir erklären: "Keine Milchprodukte und Eier?? Dann darfst Du auch keine Pflanzen essen (die spüren auch Schmerz!)/mit dem Auto fahren (Insekten an der Windschutzscheibe!)/Sojajoghurt essen (was ist mit den armen Bakterien??)!" oder dass Vegan-HardlinerInnen Dir vorwerfen: "Du willst VeganerIn sein? Warum trinkst Du dann noch (gelatinegeklärten) Apfelsaft/hat Deine Jeans ein Lederetikett/isst Palmöl-Produkte wofür Orang-Utans sterben/ist das Label auf Deinem Tofu mit Caseinkleber aufgeklebt?!"
    Das können alles Punkte sein, die inhaltlich korrekt sind oder völliger Schwachsinn. Wichtig ist aber: Nicht verunsichern und aus der Bahn werfen lassen!
    Die eine Sache ist: Egal wie vegan Du bist, es wird Dich immer jemand schräg von der Seite anmachen, weil Du zu vegan oder nicht vegan genug bist.
    Die andere Sache ist: Ein 100% veganes, sprich Tierleid vermeidendes Leben ist nicht möglich. Unsere Gesellschaft ist so durchdrungen und aufbauend auf der Benutzung, Objektivierung und Ausbeutung von (nicht nur) Tieren, dass Du auch nach Jahren der intensiven Beschäftigung mit dem Thema immer noch von neuen Artikeln oder Produkten erfahren kannst, die absurderweise irgendwelche tierischen Inhaltsstoffe in sich tragen. Du musst also selber mit Dir ausmachen, wo Du Deine Grenzen ziehst.
    Das ist eine relative und teils auch sehr subjektive Angelegenheit und niemand ist der perfekte Veganer oder die perfekte Veganerin, lass Dich also nicht von selbstgefälligem Vegan-Volk anmachen, die ziehen ebenso ihre beliebigen Grenzen.
    Und natürlich gibt es auch irgendwelche besonders 'lustigen' Antivegan-AmateurkomikerInnen die verkünden, dass sie ebenfalls ihre eigenen Grenzen ziehen und demnach auch VeganerInnen sind und zwar zwischen den Mahlzeiten und wenn sie schlafen. Oder so. Aber man kann sich natürlich nicht um jeden Bollo im Internet scheren. Und es gibt ignorante, bequeme und egoistische Leute, die nicht einfach dazu stehen, dass sie ignorant, bequem und egoistisch sind und stattdessen den Umstand, dass es sowieso nicht 100% geht, als Vorwand nehmen, 0% zu machen.
    Und wenn Du nur 70% schaffst, ist das immernoch 70x besser als 0%. Das heißt, wenn Du das mit dem Veganismus im Großen und Ganzen gut hinkriegst, aber einfach nicht auf Deine Lieblingsschokolade einmal in der Woche verzichten kannst, nimm das nicht als Anlass, alles komplett in die Tonne zu kloppen und allgemein wieder omnivor/vegetarisch zu leben. Iss halt einmal in der Woche Deine Schokolade und vermeide  dafür alles andere tierische. Oder beschränke Deinen Veganismus erstmal nur auf die Ernährung und stell Kosmetik- und Hygieneprodukte vorerst zurück, wenn Dir das alles zu viel auf einmal ist. Mach Dir bewusst: Es ist wichtig, Verantwortung zu übernehmen, aber es lastet nicht auf Deinen Schultern, im Alleingang die Welt zu retten.
    Ob Du Dir dann das Label "VeganerIn" aufkleben kannst oder nicht, ist streitbar, aber wer sich jetzt mit welchem Titel schmücken darf, sollte ja nicht die Hauptfrage in dieser Sache sein.
    Und das ist btw auch kein veganspezifisches Problem, dass es unklar ist, wo die Grenzen gezogen werden und wo man inkonsequent ist. Die meisten Leute würden sich wohl gegen Ausbeutung und Kindesmisshandlung aussprechen und doch trägt fast jedeR irgendwelche Sachen am Leib oder konsumiert irgendwas, wo Kinderarbeit involviert ist. Oder Lidl wird boykottiert, aber zu Aldi wird weiter gegangen. Oder Armut und Elend in der 3. Welt wird furchtbar gefunden, aber trotzdem verkauft man nicht sein Hab und Gut und kündigt seinen Job um vor Ort so viel Hilfe leisten zu können, wie möglich. (die meisten von uns jedenfalls nicht )
    Also: Nicht aus dem Konzept bringen lassen und in Ruhe für sich selbst überlegen, was man im Moment tun möchte und was nicht.

  9. Volllabern und vollgelabert werden
    • Volllabern
      Wenn man frisch ins Vegan-Lager übergetreten ist, ist es oft so, dass man euphorisch und lichterloh für Die Sache™ brennt. Hör auf meinen Rat und tu Dir selber einen Gefallen: Geh trotzdem nicht missionieren.
      Damit meine ich nicht, dass Du Dein Vegan-Sein verleugnen oder keine Aufklärungsarbeit leisten sollst. Aber guck auf Deine Zielgruppe und das Setting. Wenn Du ständig allen penetrant auf die Nerven gehst, werden sie auf Durchzug schalten und Dich nicht mehr ernst nehmen. Wenn Du zu aggressiv vorgehst, drängst Du Dein Gegenüber in die Defensive und er oder sie schaltet in den Verteidigungsmodus und macht die Schotten dicht - da ist natürlich keine kritische Selbstreflexion oder sonst irgendwas Konstruktives mehr möglich.
      Halt Dich stattdessen zurück, geh als gutes Beispiel voran und liefer Informationen, wenn jemand daran Interesse bekundet. (das ist meine Empfehlung, andere fahren da natürlich einen anderen Kurs)
    • Vollgelabert werden
      Lass Dich auf keinen Fall volllabern! Das wird zwar unweigerlich passieren, sobald irgendwie bekannt ist, dass du VeganerIn bist, aber lass Dich nicht darauf ein.
      Wenn Du mit einem verbal angriffslustigen Gegenüber konfrontiert bist, am besten noch in der Gruppe, der oder die sich durch Deinen Veganismus auf den Schlips getreten fühlt, ist eine sachliche Diskussion von vornherein aussichtslos, weil die Person überhaupt nicht an Argumenten interessiert ist (auch wenn sie so tut als ob). Wenn Du nicht zufällig ein rhetorisches Genie und superinformiert bist, kannst Du da nur verlieren. Das zieht Energie, laugt einen aus und macht hilflos und wütend. Alles keine gute Basis, das kann einen, wenn man noch nicht so gefestigt ist, ganz schön ins Straucheln bringen. Merke: Nur weil Du nicht jedes Argument aus dem Stand widerlegen und nicht jede Frage beantworten kannst, heißt das nicht automatisch, dass Du im Unrecht bist.
      Es ist daher wichtig, Dich in ruhigen Momenten zu erden und Dich auf solche Konfrontations-Situationen mental vorzubereiten. Stell Dir vor, Du trägst ne glänzende, glatte Rüstung an der spurenlos jeder Verbalmüll, der auf Dich zielt abgleitet. Oder welches Bild für Dich funktioniert.
      Du musst immer im Kopf haben: Du tust nichts falsches und Du bist niemandem eine Erklärung oder Rechtfertigung schuldig! Abbügeln ("Tja, das sehe ich eben anders." PUNKT) und das Thema wechseln - das ist Dein gutes Recht.

  10. Gesundheits-Check
    Es ist normalerweise ohne größeren Aufwand möglich, vegan gesund und ohne Mängel zu leben, trotzdem empfehle ich, von Anfang an ca. einmal im Jahr einen Blutcheck machen zu lassen - zu Deiner eigenen Sicherheit, zur Beruhigung etwaiger besorgter Angehöriger und FreundInnen und zum Abbügeln unqualifizierter Vorbehalte.
    Es ist offenbar sehr unterschiedlich, ob man ein Blutbild selber zahlen muss oder nicht. Die Erwähnung der veganen Ernährung plus nötigenfalls etwas Klagen über Schlappheit und sowas sollte helfen. (ich hab noch nie für einen Test bezahlt, bei drei verschiedenen ÄrztInnen)

  11. Supplemente
    Was supplementiert werden sollte ist Vitamin B12, da das in keiner pflanzlichen Nahrung anzufinden ist (und das, was in fermentiertem Zeug oder Algen vorhanden ist, kann, wie es aussieht, nicht vom Körper verarbeitet werden). Aber kein Gund in Panik auszubrechen: Der B12-Speicher in der Leber hält normalerweise um die 3 Jahre vor. B12 gibt es in Tabletten-, Tropfen-, Zahnpasta- und Spritzenform, es ist aber auch vielen Lebensmittelns zugesetzt (z.B. 'Frühstückscerealien', Kabapulver, Sojamilch etc.). Ich würde damit auch nicht spaßen, denn ein Mangel kann zu irreparablen Nervenschäden führen und das will wohl niemand.
    Sonstige veganspezifische Supplementierung ist nicht nötig, eisenmangelgefährdete Veganerinnen sind offenbar eine Urban Myth, eine interessante Sache könnte noch Vitamin D sein, allerdings gilt das nicht nur für Veg*s.
Also - auf los geht's los?

17.12.2012

Neue Tags: Saisonal/Regional

Wie Ihr vielleicht schon mitbekommen habt, habe ich - nach bestem Wissen und Gewissen - meine Rezepte grob bzgl. saisonaler/regionaler Verfügbarkeit im Laufe der Jahrsezeiten getaggt.

Ich versuche jetzt, möglichst oft jahreszeitlich abgestimmt zu kochen - das ist nämlich nicht nur unter ökologischem Gesichtspunkt das Richtige (keine langen Transportwege und damit verbundener Emission, weniger energiekostende Treibhäuser) man kann auch noch richtig Geld dabei sparen. Zudem ist es mutmaßlich auch gesünder, da frische Ware mehr Mikronährstoffe beinhaltet.

Hier mal eine verkürzte Übersicht:

Frühling

Die Natur beginnt erst zu erwachen und die Produktion anzuschmeißen, entsprechend fällt das Angebot noch etwas mager aus, allerdings sind die Ausläufer des Wintergmeüses oft noch aktuell: Spargel, Spinat, Radieschen, Rhabarber, Blumenkohl, Lauch...

Sommer

Jetzt gehts ab! 
Beeren aller Art und Obst (die köööstlichen Süßigkeiten von Mutter Natur!!), aber auch Salat und Gemüse gibts jetzt in Hülle und Fülle.
Tomaten, Paprika, Gurke, Zucchini, Melonen, Brokkoli, Blumenkohl, Kopfsalat, Eisbergsalat, Lollo Rosso & Bianco, Rucola, Erdbeeren, Kirschen, Pfirsiche, Heidelbeeren, Pflaumen Himbeeren, Melone - usw. usf.

Herbst

Die Natur tischt uns nochmal einige Leckerchen auf, bevor das Jahr sich langsam verabschiedet.
Quitten, Birne, Trauben, Mais, Kürbis, Pastinaken, Rettich, Wirsing, Weißkohl, Chinakohl, Walnüsse, Haselnüsse, Esskastanien.

Winter

Jetzt sind vor allem Wurzeln, Kohl und Knollen angesagt. Steckrüben, Sellerie, Rosenkohl, Rote Bete, Grünkohl usw. Auch salatmäßig gibt es was, nämlich Feldsalat und Chicorée.

Nicht in der Liste

Gemüse, Obst und Hülsenfrüchte, die das ganze Jahr über verfügbar sind - auch regional, weil sie gut haltbar gemacht bzw. gelagert werden können.
Dazu gehören z.B.: Äpfel, Zwiebeln, Champignons, Kartoffeln, Karotten, aber eben auch Getreide und Linsen.

Weiterführendes

Dieser Text scheint mir recht informativ die einzelnen Vorteile gut zu beleuchten.
Unten ist eine schön übersichtliche Saisontabelle verlinkt (inkl. Importfrüchten), alternativ gibt es auch noch welche hier (rechte Seitenleiste) und hier. Für unterwegs auf meinem iTouch finde ich die iPhone-App von Den Grünen, iVeg, brauchbar, wenn auch die Auswahl begrenzt ist.

Disclaimer: Nur weil ein Pflanzenteil grade im regionalen Saisonkalender auftaucht, heißt das natürlich leider nicht, dass das Exemplar in der Obst- und Gemüseabteilung auch tatsächlich von hier ist! Also Etiketten-Check as usual.

Ein weiterer Pluspunkt ist für mich, dass man einen Anreiz hat, mit dem was zu kochen, was da ist und dadurch auch mal neue Gemüse- und Obstsorten auszuprobieren.
So wie Freund und ich und grade durchs Wintergemüse arbeiten.

Wo ich allerdings noch zu keinem Schluss gekommen bin: Wenn zur Auswahl nur konventionell-regional und bio-importiert zur Auswahl steht, welchem ist dann der Vorzug zu geben?
Jemand nähere Infos?

10.12.2012

Checkout: Fitocracy.com (engl.)

FitocracyDas hat jetzt nur seeehr entfernt mit Veganismus zu tun, aber es ist mein Blog und darum kann ich machen, was ich will, nicht wahr?

Also ich kann jedem, der Sport macht oder vor hat, welchen zu betreiben, nur wärmstens ans Herz legen, sich bei Fitocracy.com zu registrieren.
Fitocracy ist so eine Art game-ifiziertes Facebook für SportlerInnen, es umfasst ein klassisches Soziales Netzwerk, ein Trainingslog, ein Forum und einen Hauch Videogame-Feeling.

Das ganze läuft so:
Man loggt seine sportlichen Aktivitäten und bekommt dann dafür je nach Aktivität eine bestimmte Anzahl Punkte. Wenn man sich neu registriert hat, startet man auf Level 1 und je mehr Punkte man mit der Zeit ansammelt, desto weiter steigt man auf.

Fitocracy Bench Press Achievement BadgeZudem gibt es eine Reihe spezielle Quests und Achievements, für die es zusätzliche Punkte gibt, bzw. für die man eine Auszeichnung auf seinem Profil bekommt. Das sind solche Sache wie "Mach mindestens 1 Wiederholung Bankdrücken mit 0.6x dein Körpergewicht", "Lauf 1 Meile in max. 9min", "Mach 100 Liegestütze innerhalb eines Tages", "Probier Kreuzheben aus" usw. usf.


Der andere zentrale Motivations-Aspekt ist aber die Competition mit und die Bestärkung durch die anderen Fito-User. Man kann Usern 'folgen' bzw. sie 'befreunden', hat dann immer deren Workouts im News-Ticker und gibt und erhält 'Props' (sowas wie 'Likes' auf Facebook).
Und wenn man sieht, dass der Freund grade ein Level über einen geklettert ist oder die Freundin heute 30 Liegestützen gemacht hat, während man selber den ganzen Tag auf dem Sofa rumgegammelt hat, kann man das natürlich nicht auf sich sitzen lassen und reißt nochmal schnell ein paar Sätze.

Fitocracy Feeling The Love BadgeAußerdem gibt es Interessengruppen, denen man beitreten und sich austauschen kann und wo man sich in Gruppen-Challenges mit den anderen Mitgliedern messen kann. Da gibt es btw auch Gruppen zu den verschiedenen Ländern, wo man Unterstützung bei etwaigen Sprachbarrieren findet.
Im Forum kriegt man sehr kompetente und freundliche Hilfe, ob man grade seine ersten vorsichtigen Schritte auf dem Sportparkett macht oder bereits im Profilager unterwegs ist.
Was mir auch gut gefällt, ist die sehr diverse Zusammensetzung des Teams, also der Entwickler, ModeratorInnen usw. und ebenso verhält es sich bei der Community.

Es gibt eine iPhone-App, eine für Android wird gerade releast, zusätzlich zur regulären Desktop- und Mobile-Webversion.
Das ganze ist in der Basis-Ausführung kostenlos, es gibt auch eine kostenpflichtige Fitocracy-Hero-Mitgliedschaft, da gibts ein paar (für mich nicht wirklich relevante) Features extra.

Und um mal ein bisschen den thematischen Bogen zu schlagen - es hat dort etliche Vegan-Gruppen und im Forum gibt es in der Ernährungs-Sektion ein extra vegan-vegetarisches Unterboard.

Ich bin dort seit September 2011 registriert und das hatte und hat eine relativ dramatische Auswirkung auf mein Leben.
Ich hab ja vorher schon Sport gemacht, aber seit ich Fitocrat bin, hat das ein ganz anderes Level erreicht.
Ich hab nach Jahren wieder angefangen, Hanteltraining zu machen (und zwar schweres), habe mir eine Hantelbank zugelegt, eine Klimmzugstange, hab angefangen zu laufen, 10kg in einem Jahr abgenommen und hab jetzt nur noch selten Tage, wo ich überhaupt gar nichts mach.
Das ist sooo ein gutes Gefühl. Und ich kann auf einmal überall an meinem Körper Muskeln sehen, die da vorher nicht waren (jedenfalls nicht sichtbar^^), wenn das Licht richtig fällt und ich flex, kann man die Vorboten eines Sixpacks erkennen - Hammer!

Mir ist bewusst, dass ich immer wie ein Werbe-Spambot kling, wenn ich über Fitocracy schreibe, aber um zu zeigen, dass ich keine unlauteren Motive verfolge, hab ich oben nur die ganz normale URL gepostet und keinen Invite-Link.
Ihr dürft mich aber trotzdem gerne dort adden, mein Nick ist da ebenfalls illith. Wir sehen uns drüben?!

Fitocracy - If You're Not Failing You're Not Trying

15.10.2012

Uuund nach Tumblr und Facebook jetzt auch noch auf Twitter! Um die Heilige SocialNetwork-Driefaltigkeit zu komplettieren

14.10.2012

B12

Ein nicht ganz unkotroverses Thema in der Szene™ - Cobalamin aka Vitamin B12.
Es ist das einzige unter den essentiellen Macro- und Micronährstoffen, das nicht in Pflanzen vorkommt. Vielmehr wird das Vitamin durch Mikroorganismen im Darm hergestellt, auch in dem von Menschen, allerdings erst in einem Abschnitt des Verdauungstraktes, nämlich dem Dickdarm, wo das Vitamin nicht mehr resorbiert werden kann.
Der Mensch nimmt B12 normalerweise über Fleisch, Milch und Eier auf, aber das fällt für unsereins natürlich flach.
Es werden öfter verschiedene fermentierte pflanzliche Nahrungsmittel angeführt, die B12 enthalten sollen, aber dabei handelt es sich um sog. Analoga, die vom Menschen nicht verwertet werden können.
Theoretisch kann B12 auch durch ungewaschenes Gemüse und dergleichen aufgenommen werden, das mit tierischen Exkrementen gedüngt wurde oder das in Erde gewachsen ist, die gut mit Mikroorganismen besiedelt ist. Dass das zur Deckung des Bedarfs ausreicht, ist aber unwahrscheinlich.

Keine Panik

Wenn man gerade erst zum Veganismus konvertiert ist, besteht erstmal kein Grund zur Panik, dass man einen B12-Mangel erleiden könnte. Das gute Zeug wird nämlich in der Leber gespeichert und das hält i.d.R. so um die 3 Jahre vor.
Es sei denn natürlich, es liegt vorher schon eine Unterversorgung vor, manchen Leuten fehlt nämlich z.B. der sog. intrinsische Faktor, was dazu führt, dass sie B12 nicht über die Darmschleimhaut aufnehmen können, unabhängig von der Ernährungsweise.

Heißes Eisen

Viele VeganerInnen beharren auf der Überzeugung, dass Veganismus a.) die gesündeste und b.) die natürlichste aller Ernährungsformen ist - das passt dann natürlich nicht mit der Vorstellung zusammen, dass man künstliche Nahrungsergänzungsmittel zuführen muss, um gesund zu bleiben. Diese Ansicht halte ich aber für Humbug - die ethische Notwendigkeit von Veganismus plus dem Fakt, dass man sich im gesellschaftlichen Hier und Jetzt ohne gesundheitliche Einschränkungen (und mit Genuss!) vegan ernähren kann ist doch völlig ausreichend.
Es muss natürlich jedeR für sich entscheiden, aber meiner Meinung sollte man nicht aus falscher Ernährungs-Eitelkeit die eigene Gesundheit riskieren.
Wenn ihr nach ein paar Jahren einen Mangel diagnostiziert bekommt, seht es einfach so: ihr habt die Probezeit überstanden und gehört jetzt richtig dazu (und dann supplementiert).

Die Folgen

Im schlimmsten Fall kann ein B12-Mangel zu irreparablen Nervenschäden führen, damit ist also wirklich nicht zu spaßen. Vorzeichen sind taube oder kribbelnde Hände, Konzetrationsstörungen und Energielosigkeit, da ist es noch nicht zu spät, also auf jeden Fall zum Arzt!

Supplementierung

Es gibt eine ganze Reihe von Möglichkeiten, einer Mangelversorgung entgegen zu wirken: Tropfen, Tabletten, Spritzen und ganz neu Zahnpasta. Viele Nahrungsmittel sind ebenfalls mit B12 angereichert (z.B. manche Kabapulver, Cerealien und Sojadrinks), aber es ist zweifelhaft, ob das dauerhaft zur ausreichenden Versorgung langt.

Vorsicht ist besser als Nachsicht

Ich empfehle, +/- einmal im Jahr ein Blutbild machen zu lassen.
Es scheint da Unterschiede zu geben, manche berichten, dass sie den B12-Test selber zahlen mussten (15-30€), ich persönlich hab den in den letzten 15 Jahren bei drei verschiedenen ÄrztInnen nie bezahlen müssen. Hängt also wohl von deren Kooperatvität ab - wenn man sagt, dass man VeganerIn ist und zur Not vielleicht noch ein bisschen über Schlappheit & Co. klagt sollte das eigentlich zu machen sein.

Meine Erfahrung

Bei mir war es so, dass nach 4 oder 5 Jahren Veganismus (davor mit Unterbrechungen 8 Jahre Vegetariertum) zum ersten Mal ein B12-Tiefstand vorlag. Ich habe dann eine Zeit lang mit Tabletten supplementiert, nach einer Weile wieder damit aufgehört, aber relativ viel B12-angereichertes Zeug gegessen und getrunken. Jahrelang war mein Spiegel dann im grünen Bereich bis gut 10 Jahre später, letztes Jahr, sich wieder ein Mangel abgezeichnet hat (meine roten Blutkörperchen waren offenbar schon richtig verformt). Daraufhin hab ich wieder einige Zeit Druckbetankung mit B12-Tropfen gemach, wodurch sich der Spiegel dann auch wieder normalisiert hat. Mittlerweile nehm ich die Tropfen nur noch sporadisch ein und benutze (1x am Tag ) die oben verlinkte B12-Zahnpasta vom VEBU.
Mal sehen, was der nächste Bluttest dann wieder sagt.

tl;dr

iLL empfiehlt:
  • einmal jährlich Bluttest machen lasse
  • spätestens nach ca. 2 Jahren Veganismus gezielt mit Tropfen, Tabletten, Zahnpasta oder Spritzen supplementieren

Anmerkung: Quellen
Mich nervt es eigentlich selber immer, wenn ich irgendwelche Texte mit Behauptungen les, die keine Belege und Quellenangaben beinhalten, den Schuh muss ich mir hier jetzt aber selber anziehen^^° Das liegt in dem Fall daran, dass ich mich seit so vielen Jahren mit der Thematik auseinandersetz (und das immer kritisch und aus unterschiedlichster Perspektive) und dadurch eben sehr viel Infos und Wissen angesammelt hab, ohne noch den Überblick zu haben, wo was herkommt.
Es wird immer behauptet, Wikipedia 'gildet nicht' als Quelle, aber wenn man die Diskussionsseiten und Literaturangaben mitliest, finde ich das sehr wohl immer aufschlussreich und hilfreich - so auch der Artikel zum B12.

14.09.2012

Rabatt-Aktion: Gutscheine für Keimling.de

Der Online-Versand Keimling.de hat freundlicherweise 100 Gutscheine im Wert von 10€ für das Vegan-Forum bereitgestellt. Ihr könnt dort aus dem Bereich Roh- und Naturkost alles mögliche von Wild-Erdnüssen über Kakaobutter bis Vitamix bekommen.

Mindestbestellwert sind 25€, es ist nur ein Gutschein pro Bestellung einlösbar, und sie sind jeweils gültig bis zum 31.12.2012.

Die ersten 100 Foren-User, die eine Board-PN an mich (illith) schreiben, erhalten umgehend den Gutscheincode und können dann shoppen gehen.

Der Rechtsweg und all sowas ist natürlich ausgeschlossen, kennt ihr ja.

10.09.2012

Soja?!

Soja hat schon immer einen beachtlichen Teil meines veganen Speiseplans ausgemacht - Tofu, Sojamilch, Sojakakao, Sojavürstchen, Sojajoghurt, Sojapudding, Sojavleisch, Sojaaufschnitt, Sojasahne, Sojaeis... Es ist eine so vielseitig einsetzbare Bohne und der Eiweißgehalt ist für VeganerInnen, gerade auch wenn man Sport treibt, ein top Sache. Mittlerweile regen sich aber auch ein paar Vorbehalte bei mir.

Mein Hauptpunkt ist, dass mir Sojaprodukte vom wortwörtlichen Bauchgefühl her nicht so optimal zu sein scheinen.
Wenn ich z.B. meinen heißgeliebten Alpro Kakao auf nicht-nüchternen Magen trinke, hab ich das Gefühl, dass der meine gesamte Verdauung lahmlegt und auch Tofu und Sojajoghurt liegen mir teils sehr schwer und lang im Magen.
Wikipedia bestätigt, dass Sojabohnen einen hohen Anteil an den nicht verdaubaren Kohlenhydraten Raffinose und Stachyose enthält, die unverdaut in den Dickdarm gelangen und dort von Bakterien abgebaut werden müssen.

Dann gibt es noch diverse andere Hinweise auf gesundheitliche Vor- und Nachteile, die aber offenbar alle nicht so richtig eindeutig sind - Schutz vor oder Begünstigung von verschiedenen Krebsarten, Linderung von Menstruations- und Wechseljahrbeschwerden bei Frauen, Senkung von Testosteron- und Spermienproduktion bei Männern etc. pp. Manche sind auch schlicht allergisch auf Soja, weswegen es als Allergen deklariert werden muss ("Kann Spuren von ... enthalten").

Andere Ernährungs-'Glaubensrichtungen' sehen es ebenfalls kritisch, die Rohkost-FruganerInnen bemängeln die schwierige Aufschließbarkeit der Bohne, die somit nicht geeignet für den menschlichen Organismus sei und in der TCM (Tradionellen Chinesischen Medizin) gilt Tofu & Co offenbar als stark kühlend (auch erhitzt oder gebraten), was für Veg*s nicht gut sein soll, weil die demnach sowieso zu chronischer Unterkühlung leiden.
Die Genmanipulationsdebatte kommt zusätzlich noch dazu, wobei man da zumindest im Bio-Segment noch halbwegs auf der sicheren Seite steht.

Alternativen

Ich schaue daher mittlerweile - aber ganz undogmatisch und ohne Stress - nach Ersatzprodukten für meine Ersatzprodukte^^
Da wären z.B.:
Sojamilch → Mandel- und Hafermilch
Sojasahne → Hafersahne
Sojavleisch/-aufschnitt/-vürstchen → Seitan- oder Lupinenprodukte
Sojaeis → Lupinen- oder Reismilcheis

Aber wie so oft im Bereich Gesundheit und Ernährung empfehle ich, auf den eigenen Körper zu achten - wenn es sich gut anfühlt, stehen die Chance gut, dass es das auch ist.

Gib mir Tiernamen! - Fleischimitate & Co.

Dieses Thema begegnet mir so oft, dass ich jetzt mal meine zusammengefasste Meinung dazu kundtun möchte: Vegane Imitate von Tierprodukten.

Sehr häufig schlägt mir Verständnislosigkeit von Omnivoren entgegen, wo denn darin der Sinn läge, VeganerIn sein zu wollen und dann Sachen zu essen, die wie Tier heißen oder (so ungefähr) schmecken und ob das nicht inkonsequent wäre. Vereinzelt gibt es auch Veg*s, die das genau so sehen.

Aber diese Argumentation ist mir erstmal ganz unverständlich - die baut ja irgendwie auf der Prämisse auf, dass VeganerInnen deswegen vegan seien, weil ihnen der Geschmack von (allen!) Tierprodukten nicht gefällt. Im Gegensatz zum vegetarischen Lager ist mir aber nicht ein einziger vegan lebender Mensch bekannt, der dies aufgrund der Geschmacksfrage ist.

Weiter macht es überhaupt keinen Sinn, dass man nur weil man die zwangsläufigen Umstände, unter denen Tierprodukte hergestellt werden, unter keinen Umständen gutheißen kann, aus irgendwelchen ethisch-moralischen Motiven auch den Geschmack ablehnen soll (außer man strickt sich irgendeine Verzichts- und Selbstkasteiungsideologie daraus, aber das ist mir persönlich zu lustfeindlich.^^)
Sind diese Leute der Meinung, dass man als VeganerIn nicht nur auf Produkte tierischen Ursprungs verzichten sollte, sondern auch auf alles, was entfernt wie ein Tierprodukt aussieht, heißt, schmeckt oder riecht??
Wenn man ein System mit grauenvollen Machenschaften nicht weiter unterstützt und sich trotzdem das Geschmackserlebnis nicht verwehren muss - ist doch top!?

Es hat auch eine praktikable Komponente: Natürlich könnte man jetzt auf die Packung schreiben "zylindrisches, proteinhaltiges Tofuprodukt, man kann es braten oder kochen und mit Ketchup und Senf essen oder es wahlweise auch in ein Brötchen stecken". Aber sehr viel weniger umständlich wäre einfach "Tofuwürstchen" und jedeR weiß, was gemeint ist.
Auch Neulinge auf dem vegan/vegetarischen Parkett haben es leichter, sich zurecht zu finden und können sich anhand ihrer bisherigen Ernährungsgewohnheiten orientieren.

Bisweilen treibt dieses Imitations-Ansinnen allerdings etwas seltsame Früchte, wenn z.B. konkret entsprechende geschlachtete Tiere nachgebildet werden, wie z.B. im Fall des Veggie Brathähnchens (s.o.). Das hat zwar einen gewissen Gag-Charakter und man kann FleischesserInnen damit trollen ("Schatz, ich hab Lachsfilet, möchtest du? " "DAS IIIIIIST KEIN LACHS!!!1elf ", aber muss m.M. jetzt nicht unbedingt sein.

Den größten Nachteil sehe ich darin, dass teils einfach falsche Erwartungen geweckt werden. Wenn irgendwas als veganes "Putenschnitzel" verkauft wird, dann erwartet man, dass es auch wie Schnitzel aus echter Pute schmeckt und wenn das Produkt dem nicht gerecht wird (es ist ja nunmal keine Pute, sondern gepresstes, gewürztes Sojaeiweiß), dann ist man erstmal enttäuscht, auch wenn es vielleicht eigentlich gar nicht schlecht geschmeckt hat. (In meinem Fall ist das aber eh egal, da ich mich gar nicht mehr richtig erinner, wie das alles genau geschmeckt hat^^)

Ich für meinen Teil lege auch nicht unbedingt Wert darauf, an einen gemarterten toten Vogel zu denken, wenn ich z.B. diese echt leckeren süß-sauren Sojabratteile esse, aber nunja.

Interessanterweise ist diese Tierzeug-Imitatkiste aber gar kein neumodischer Marketingspleen, sondern hat lange Tradition.
Wie sich z.B. bei der (ganz großartigen) VegeFARM nachlesen lässt:
Die Namensgebung hat ihren Ursprung in der buddhistischen vegetarischen / veganen Esskultur, deren Entwicklung sich über viele Jahrhunderte zurückverfolgen lässt. Im Laufe der Zeit wurde das Verfahren und die Rezepturen zur Herstellung von vegetarischen / veganen Produkten (Fleischimitaten) immer weiter verfeinert. Bis in die heutige Zeit wurden die in der asiatischen Küche eingeführten Bezeichnungen aus der Tierwelt beibehalten und fanden so Eingang in die asiatische Esskultur.
Aha!

Fazit

Mit persönlich ist es relativ Lachs, ob mein Seitangebilde nun (Veggie)Putenbrust oder Heinz-Dieter heißt, ob es schmeckt ist relevant.
Gedanken machen würde ich mir, wenn ich im Supermarkt Schweineschnitzel mit deklariertem Tofugeschmack finden würde.

02.08.2012

In eigener Sache: Jetzt auch auf Facebook

Wenn ihr mal da oben rechts rüber guckt, seht ihr es schon: Diesen Blog gibt es jetzt auch auf Facebook: https://facebook.com/ThisVegansLife

Damit ihr ja nichts verpasst, falls ihr keinen RSS-Feedreader benutzt

17.06.2012

Zuckeralternativen: Stevia, Xylit, Erythrit


Das ist jetzt kein veganspezifisches Thema, aber eins, das mit Kochen/Backen/Essen zu tun hat, also passt es hier auch hin.

 Als süßes Ding, das ich nunmal bin, hatte ich in der Vergangenheit immer einen respektablen Zuckerverbrauch.
Das ist natürlich in mehrerer Hinsicht gesundheitlich bedenklich:
  • Karies freut sich
  • Blutzuckerspiegel macht Kapriolen (was zu Fressattacken führen kann oder zu Stimmungsschwankungen, von DiabetikerInnen ganz zu schweigen)
  • Umwandlung in nicht von jeder/m erwünschtes Fett, wenn man die sofort verfügbare Energie nicht direkt verbrät, was mutmaßlich noch verstärkt wird durch den drastisch erhöhten Insulinspiegel- 100g Zucker schlagen mit 405kcal zu Buche
Herkömmlichen Süßstoff (Aspartam & Co) kann ich üüüberhaupt nicht ab! Zum einen ist mir der subjektiv suspekt (während die Wissenschaft sich nicht einige zu werden scheint, wie es um nachweisbare gesundheitliche Aspekte steht) und zum anderen finde ich den Geschmack einfach oberpervers.
Wie ich dann festellen musste, gibt es aber noch einige andere Zuckeralternativen, die o.g. Nachteile alle nicht haben. Ich bin relativ verwundert darüber, dass die nicht populärer sind.

Stevia war ja schon länger im Gespräch, aber bis vor kurzem in Deutschland nicht als Nahrungsmittel zugelassen, die Beschreibung des Geschmacks fand ich allerdings auch eher unansprechend. Über Xylit bin ich irgendwann zufällig im Vegan-Wonderland gestolpert und hätte fast daran vorbeigelesen, weil der Name so chemisch klingt und ich es für konventionellen Süßstoff hielt.

Ich hab dann umfassende Recherchen angestellt - das kam mir alles doch ein wenig zu schön um wahr zu sein vor - und mittlerweile verwende ich selber überhaupt keinen Zucker mehr, höchstens mal nen Löffel Agavendicksaft, wenn ich cremige Konsistenz brauch (ich ess aber schon noch Zucker, bei gekauften oder von anderen zubereiteten Sachen). Angefangen hab ich mit Xylit, dann kam Stevia dazu und justament ist ein Kilo Erythrit auf dem Weg zu mir die halbe Dose Erythrit ist auch schon leer.

Da ich Tabellen liebe, hier mal eine Gegenüberstellung der Vorteile, Nachteile und sonstigen Eigenschaften der drei, nach meinem bisherigen Kenntnisstand. Ergänzungen, Hinweise oder Korrekturen könnt ihr gerne in den Comments hinterlassen.
Im Forum findet sich ebenfalls ein längerer Thread zum Thema.


Stevia Xylit Erythrit
Form Pulver, Tabs, Flüssigextrakt wie Zucker wie Zucker
Gewinnung Extraktion aus Steviablättern Zuckeralkohol, gewonnen aus z.B. Rinde oder Maiskolben Zuckeralkohol, gewonnen durch Fermentation von Zucker durch einen Pilz
Geschmack eher weiter hinten im Mund süß, bei zu hoher Dosierung ggf. bitterer/lakritziger Nachgeschmack wie Zucker, aber ein bisschen frischer/ fruchtiger (ähnlich wie Traubenzucker) wie Xylit
Preis 14€/100g
(allerdings ist pro Dosis i.d.R. <1g nötig)
ab 9€/kg ab 11€/kg
Kalorien 0 240kcal/100g 20kcal/100g
Süßkraft 200 - 400 Mal so süß wie Zucker etwas weniger süß als Zucker deutlich weniger süß als Zucker
Verträglichkeit gut abführende Wirkung ab 0.5g/kg Körpergewicht abführende Wirkung ab 1g/kg Körpergewicht
+ sonstiges auch für RohköstlerInnen geeignet (in Blätterpulver-Form) antikariogene Wirkung; dazu reicht allerdings nicht der Verzehr: täglich 1TL Xylit in den Mund & 5min im Mund bewegen;
evtl. auch calcium- aufnahmefördernd und prophylaktisch bei akuter Mittelohr- entzündung (noch nicht umfassender belegt)
vermutlich ähnliche antikariogene Wirkung wie Xylit, aber noch nicht ausreichend erforscht
- sonstiges fehlendes Volumen für einige Rezepte problematisch (vor allem beim Backen) gefährlich für Hunde und verschiedene andere Tiere möglicherweise gefährlich für Hunde & Co.
weitere Bezeichnungen Honigblatt, Süßkraut Xucker, Xylitol, Birkenzucker Erythrol, Sukrin, Sukolin

Ich persönlich beziehe mein Stevia bei Coyyotee, Xylit und Erythrit bei Amazon, es gibt aber auch dutzende andere Bezugsquellen im Netz. Man kann das Zeug auch in einigen analogen Geschäften erwerben, da ist es aber normalerweise deutlich teurer (siehe auch Nachtrag unten).

Meiner bisherigen Erfahrung nach lässt sich Zucker in Rezepten bestens mit diesen Alternativen ersetzen, auch Puderzucker ist kein Problem (Mixer oder Multi-Zerkleinerer) und Vanillexucker auch nicht (1-3 ausgekratze Vanilleschoten mit ins Glas und durchziehen lassen).
Nur Karamell lässt sich damit nicht herstellen und bei Hefeteig kann es auch Probleme geben. Dank Foodie Fiasco kann ich jetzt auch industriezuckerfreies Karamell herstellen und da für Pizza(hefe)teig auch kein Zucker benötigt wird, müsste auch süßes Gebäck mit Zuckeralternative hinhauen (ich hab es aber noch nicht getestet), im Zweifelsfall könnte man ja ein bisschen Zucker oder Agavensirup als Hefe-Futter beimengen. Danke für beide Hinweise an Laura in den Comments.
Möchte man Schokogeschichten mit Xylit oder Erythrit herstellen, muss man bedenken, dass es wasser- und nicht fettlöslich ist. Den Fehler hab ich schon zweimal begangen, bei selfmade "Nutella" und Kaltem Hund, da hatte ich entsprechend ein recht körniges Ergebnis (es ist aber beides trotzdem nicht alt geworden, keine Sorge ). Nächstes Mal werde ich es entweder vorher zu Puderxucker verarbeiten oder in einer kleinen Menge Wasserhaltigem auflösen.

Ich verwende am liebsten eine Kombination aus Stevia und Erythrit, um möglichst viele der aufgeführten Vorteile rauszuholen und gleichzeitig die Nachteile zu kompensieren.
Bin ich ausgesprochen zufrieden mit.

Nachtrag:
Mittlerweile findet man "Stevia" und Steviaprodukte zu einem sehr günstigen Preis im Supermarkt - dabei handelt es sich aber um eine Mogelpackung: Die Süßungsmittel enthalten meistens nur einen minimalen Anteil an Stevia und dafür einen großen Anteil an Maltodextrin - ein Kohlenhydratgemisch, das fast genauso viel Kalorien hat wie Zucker und laut Wiki z.B. von AusdauersportlerInnen verwendet wird, um Essen mit Kohlenhydraten anzureichern. Äh...
Es kam in dem Bereich deswegen auch schon zu Abmahnungen durch die Verbraucherzentrale wegen Kundentäuschung.
Auch fertige Produkte, die mit Steviasüßung beworben werden, bedürfen eines Etikettenchecks - meistens ist auch hier der Steviaanteil homöopathisch und der Rest sind konventionelle Süßungsmittel.

Bei Stevia-Tabs muss man als VeganerIn außerdem gucken, dass kein Milchzucker (Laktose) enthalten ist.

Nachtrag2:
Es gibt jetzt eine erweiterte Informations-Tabelle zum Ausdrucken als PDF!