18.12.2012

Rezept: Gesundisierter Heidelbeer-Mohnkuchen

Heidelbeer-Mohnkuchen

Nach den ganzen schlanken Winterobst- und -gemüse-Rezepten ist jetzt zum Ausgleich mal wieder Kalorie-O-Rama angesagt.

Ich bin bei Chefkoch.de über dieses wirklich gut aussehende Rezept für Englischen Mohnkuchen gestolpert - ich hatte im Vorratsschrank gestern eine Packung Mohn gefunden und wollte irgendwas damit machen. Ich liiiebe Mohn so sehr!
Besagtes Rezept hab ich mir heute also kurzerhand vorgenommen und es nicht nur veganisiert, sondern auch die Mikro- und Makronährstoffe getunet. Protein rauf, Zucker raus, Weißmehl raus, Stärke reduziert, Fett reduziert, künstliche Aromen raus, Beerenobst-Vitamine rein. (außerdem natürlich Rosinen raus, aber das ist was Persönliches^^)
Davon ab: Mohn ist so ziemlich das Calciumhaltigste Nahrungsmittel überhaupt!
So hat ein großes Stück (250g) von diesem Exemplar nicht nur 590kcal, sondern auch 16g Protein und 580mg(!!) Calcium.

Aber jetzt!

Teig
  • 250g Mohn (ich hab ungemahlenen genommen) mit
  • 250ml Sojamilch und
  • 150g Erythrit (oder eben Zucker) einmal ordentlich aufkochen und ein paar Minuten weiterquellen lassen
  • Ofen auf 200°C vorheizen
  • 1 Dose (265g Abtropgfewicht) Kichererbsen im Sieb abspülen, wer ein Streber ist kann die natürlich auch selber kochen
  • zusammen mit *schluck* 250g Margarine (ich nahm Alsan) in der Küchenmaschine mit Klingenaufsatz bearbeiten, alternativ wie üblich Pürierstab oder guter Mixer
  • 200g Dinkelvollkornmehl mit
  • 1Pck. (3TL) Backpulver, 1 Pr. Salz sowie 
  • 7 geh. EL Sojamehl vermischen (ca. 100g) und zusammen mit der Mohn-Mische und den Kichererbsen zu einem (nicht besonders festen) Teig verarbeiten
  • so viel Stevia wie nötig einarbeiten - bei mir warens 15 Messlöffelchen voll - das Ergebnis ist aber wirklich seeehr süß
  • eine Springform dünn mit Öl ausstreichen, Teig rein, mehrfach mit der Gabel einstechen und für ca. 20min in den Ofen damit. Es empfiehlt sich, einen Bogen Backpapier unter die Springform zu legen, damit raustropfendes Öl nicht den Ofen einsaut
Pudding
Pudding kann man ganz einfach selbermachen und spart sich so etwaige künstliche Aromen und Farbstoffe, billiger ist es auch noch.
Für dieses Rezept kann aber natürlich auch Tüten-Pudding verwendet werden, anderthalb Packungen dann.
Obacht: Im Speichel befinden sich Enzyme, die die Stärke spalten, so dass sie nicht mehr bindet! Also Vorsicht bei der Abschmeckerei und den Löffel zwischendurch abwaschen. (sehr anschaulich ist dieser Enzym-Vorgang z.B. hier illustriert)
  • 500ml Sojamilch mit
  • 7EL Erythrit, 1-2 Messlöffelchen Stevia und
  • 2 Vanilleschoten - das ausgekratzte Mark sowie die Schoten selber - auf den Herd
  • parallel 50ml Sojamilch mit
  • 5EL Speisestärke klümpchenfrei verquirlen
  • wenn die aufgesetzte Milch kocht, den Topf von der Platte ziehen, mit einem Schneebesen den Stärke-Mix schwungvoll einrühren und nochmal kurz aufkochen
  • wieder von der  Platte nehmen, Vanilleschoten entfernen und 175g Margarine einrühren. Rühren, rühren, rühren!
Zusammenkunft
  •  der Teig dürfte mittlerweile durch sein, raus aus dem Ofen damit und vom Springform-Ring befreien. Ein bisschen abkühlen lassen, dann mit einem großen scharfen Messer ganz dünn die Oberfläche des Kuchens abtragen, so dass eine gerade Ebene entsteht
  • Ring wieder anbringen und festschnallen
  • 180g oder mehr TK-Heidelbeeren (ungezuckert) auf dem Tortenboden glattstreichen
  • darüber die Puddingcreme schichten
  • dabei kann man es belassen, das Originalrezept sieht eine Schokoglasur vor, ich hingegen hab die abgeschälten Tortenbodenreste kleingebröselt und über den Pudding verteilt (anderfalls macht sich sowas auch im Joghurt sehr gut *pro-tipp*)
  • jetzt das ganze möglichst noch ein paar Stunden kaltstellen, dann den Ring vorsichtig entfernen, ggf. vorher einmal mit einem Messer rundum am Rand entlang fahren
Stellungskritik
Das ist so schon echt lecker, nächstes mal werde ich aber entweder weniger Teig oder mehr Pudding verwenden, letzterer könnte auch mit etwas weniger Stärke auskommen. Der Heidelbeer-Anteil wird auch deutlich erhöht, Stevia dafür reduziert.

6 Kommentare:

  1. *___*

    Ich stehe total auf Mohn! Aber leider habe ich schon seeehr lange keine süße [Mohn]Speise mehr gegessen..[Okay, vor Kurzem habe mir n Mini-Cup Cake gegönnt ^-^ ..] Ich habe nur ne Mikrowelle mit Grillfunktion und kann daher leider nicht selber backen.. Und Cafés oder Bäckereien, die vegane Süßspeisen [außer Nussecken und Mega-Energie-Winterschlaf-Riegel...] haben, gibt es in Münster [anscheinend]nicht. :'-(

    Aber ich werde dein Rezept weitergeben und vielleicht finde ich ja jemanden, der besser ausgestattet ist.. Ich würde dann auch statt Schokoglasur, Reste vom Tortenboden über den Pudding zerbröseln.



    "Gesundisierter" Wie bitte? ^-^

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    1. Kein Backofen? Das ist ja bitter^^° Du solltest Dir zielgerichtet passende Freunde suchen! ;D

      "Gesundisiert" = gesund bzw. gesünder gemacht, so wies im Satz danach erläutert ist, Zucker raus, verbesserter Nährstoffgehalt, mehr Vitamine, weniger Fett und so ;)

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    2. Ja, ist es. Heute hatte ich Glück, ich meine eine "passende" Freundin. ^^
      Zwar haben wir nur Kekse gebacken, genauer Kokosberge und Joghurt-Kipferl. Die Kipferl sind "nett" geworden; äußerlich süß [leicht deformiert], geschmacklich "joa".. Aber die Kekse kamen sogar bei Omnis an. Die zudem sehr überrascht darüber waren, dass die Kekse tatsächlich vegan sind [ohne Butter?!]. Das nächste Mal ist auf jeden Fall der Mohnkuchen dran, ehm, fällig! :-)


      Was "gesundisiert" bedeutet habe ich mir schon gedacht und auch gelesen - ich finde die Wortkreation nur so toll. ^-^

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    3. Ich neige zu - nicht immer ganz unbescheuerten - Wortkreationen xD

      Aber das' doch cool, wenn ihr euch schonmal 'eingebacken' habt! :)

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  2. Wow! Das schaut beidruckend aus. Und auch noch no nett von der Hand geschrieben.
    Ich mag deinen Blog!!
    LG

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