08.04.2007

Warum vegan? Pt. I

Tja, das ist die Frage! Ich spreche hier mal von mir, aber bei dem Großteil der VeganerInnen wird das ähnlich gelagert sein.
Der konkrete, ausschlaggebende Grund ist:

Die Vermeidung von Leid und Tod

Ob (manche) Tiere nun über Intelligenz verfügen oder denken können, ob sie ein (Selbst)Bewusstsein haben, ob sie dem Menschen von den Rechten her gleichgestellt werden sollten, ob man eine Tiertötung "Mord" nennen darf etc. etc. ist sicher kontrovers und diskussionsfähig.

Aber: Das alles spielt für mich überhaupt keine Rolle bei der Entscheidung, vegan zu sein!

Es steht fest, dass Tiere leidensfähig sind (zumindest die höher entwickelten Arten). Und dementsprechend auch fähig zur Freude.
Dazu muss ich keinen Doktor in Biologie oder Veterinärsmedizin haben, es reichen zwei Augen im Kopf:
Wenn ich einem Hund versehentlich auf die Pfote trete, tut ihm das weh. Wenn mein Freund die Haustür aufschließt, kommt sein Lieblingskater sofort angelaufen und freut sich (obwohl überall in der Wohnung volle Futternäpfe stehen, daran liegts also nicht). Sperrt man ein Pferd oder ein Kaninchen oder einen Vogel etc. allein in eine/n engen Käfig bzw. Box wird er/es irgendwann verhaltensauffällig, stumpf oder krank. Muss eine unserer Katzen zum Tierarzt, hat sie wegen der ungewohnten Umgebung und den fremden Menschen Angst und ist kaum aus dem Korb zu kriegen. Wenn der Frühling kommt, sind unsere Katzen die ganze Zeit im Garten und liegen genüsslich in der Sonne. Usw. usf.. Wer selber Tiere hat, weiß ja, wovon ich spreche.

Und DAS ist das einzigste, was für mich an der ganze Vegan-Kiste tatsächlich von Bedeutung ist: Tiere können leiden. Ich will nicht, dass wegen mir oder durch mich Leid entsteht.
Ein Tötungsakt, besonders an einem lebensfähigen Wesen ist immer ein Gewaltakt. Und auch bei Bio-Bauern und artgerechter Tierhaltung und allem werden die Tiere nicht sanft zu Tode gestreichelt und auch dort wird nicht sämtlichen Hühnern und Kühen, die nicht mehr produktiv genug sind, ein idyllischer Lebensabend beschert, bis sie eines Tages friedlich die Augen schließen. Ganz zu schweigen von den männlichen Nachkommen, die unweigerlich anfallen bei der "Produktion" von Milchkühen und Legehennen; die werden direkt geschlachtet (männliche Kälber) oder aber (bei lebendigem Leibe) gehäckselt oder vergast(!) und zu Tiermehl verarbeitet (männliche Küken).

Ich steh auf Liebe, Glück, Freude, Leben und das ganze. Das will ich nicht für mich allein beanspruchen.

7 Kommentare:

  1. Hm, meinst du nicht, dass es reicht, Vegetarier/in zu sein statt Veganer/in? Zumindest hier im Bergischen Land sieht man viele Milchkühe draußen auf den Weiden, und die sehen eigentlich nicht besonders unglücklich aus.

    Ich war vier Jahre lang Vegetarier, aber ich bin dann rückfällig geworden. Und da bin ich leider nicht der Einzige. Das Problem ist wohl, dass Fleisch und Wurst den meisten Menschen so gut schmecken.

    Schade, dass so wenige Fernsehsendungen über üble Tierhaltung kommen. Dann würde der Verzicht sicherlich leichter fallen, da man die Problematik dann nicht so leicht verdrängen kann.

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  2. Damit Kühe Milch produzieren, müssen sie,wie Menschen, Nachwuchs bekommen.
    Die Kälbchen werden von der Mutter entfernt, mit künstlicher Milch aufgezogen ( hast du so eine Kuh schonmal nach ihrem Kalb brüllen gehört? :( )und,sofern sie männlich sind geschlachtet, weil die Milch ja nicht für das Kälbchen draufgehen soll sondern für den Menschen und weil männliche Rinder ja recht nutzlos sind, von einigen Zuchtbullen abgesehen.
    Man unterstützt also indirekt die Fleischindustrie wenn man Milchprodukte konsumiert, da für die Milchproduktion auch immer Kälber "entstehen" müssen,die man dann auch "entsorgt (im Schlachthaus).

    Außerdem haben mehr als 70% der in Mitteleuropa lebenden erwachsenen Menschen ohnehin eine Laktoseintoleranz und können Milchprodukte nicht (gut) verdauen geschweige denn die angeblich so reichhaltig vorhandenen Mineralstoffe aufnehmen.
    Ich für meinen Teil hatte sogar Laktoseinduzierte Neurodermitis, seit ich mich vegan ernähre ist davon keine Spur mehr, meine Haut ist im großen und ganzen weniger ausgetrocknet und juckt nicht mehr.

    Das Problem an konsequent vegetarischer Ernährung (also nicht ovo lacto oder pesci, sondern komplett pflanzlich) ist imho dass man sich in einem gewissen Rahmen schon zu einem gesellschaftlichen Außenseiter macht. Nicht selten ist es mir passiert dass ich in Restaurants einfach nichts gegessen habe, weil sogar sämtliche angebotenen Salate voller Fleisch oder Milchprodukte waren.

    Grüße,
    Ly

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  3. hey Ly!
    danke, dass du für mich die beantwortung von torstens posting übernommen hast ;)

    du hast einen punkt dabei noch vergessen:
    es ist ja leider nicht so, dass die milchkühe, wenn ihre "leistung" nachlässt, auf eine schöne grüne weide kommen und dort in gesellschaft von ihresgleichen idyllisch ihren lebensabend beschließen dürfen.
    vielmehr werden sie im alter von ca. 5-7 ebenfalls geschlachtet, weil sich die haltung ökonomisch nicht mehr rentiert.

    und die haltung auf der weide ist ebenfalls ja nicht immer der fall; und so ein kuhstall sieht mir auch nicht grade nach einem tollen lebensort aus....

    Ly, ich wusste gar nicht, dass du auch vegan bist?! seit wann denn? find ich (logischerweise) cool! :)

    torsten, es gibt mittlerweile extrem viel infos im netz zum thema. wenn man sich da mal etwas intesiver mit befasst, fällt der verzicht ungelich leichter...

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  4. du solltest erstmal ordentliches deutsch beherrschen, bevor du einen blog schreibst!

    nur so nebenbei: es heißt das einzige und nicht das einzigste. von einzig gibt es keinen superlativ, denn wenn etwas das einzige ist, dann kann es nichts geben, das noch "einziger" ist.
    zweitens: es heißt meinetwegen und nicht wegen mir.

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  5. wow tierrechtsprominenz verewigt sich in meinem bescheidenen ! ich fühle mich geehrt :D

    deine eine faq wollt ich hier eh noch vorstellen.
    obwohl ich ja nur vegan-heuchler bin. :P

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